Fachschule Betriebswirt - Informationsverarbeitung

Homepage für die Klasse FS  BW01
 

Abschlussjahrgang 2005

Herzlich willkommen zum Gourmet- Service!



Heute:

Knoblauchdip a la Creperie

Es war an einem schicksalsschweren Donnerstag im September 2008. Die Sonne brannte nicht mehr so heiß, da machte sich eine Schar hungriger Stammtischler mit dem Radel auf den Weg nach Merzien. Es war die Claudia, die zum Festschmaus auf's Land gerufen hatte. In tollem Ambiente kamen so allerlei Leckereien auf den Tisch, von denen eine ganz besonders beeindruckend war, weil sie noch drei Tage später auf der Zunge zu spüren war. Es war ein Knoblauchdip, wie er in der Creperie so manchen Gourmet verzückt.

Es wurde sofort eine Befragung durchgeführt, wie denn dieses Plagiat anzufertigen sei. Claudia ließ sich nicht lumpen, und so entstand folgende Rezepturaufschreibung:

Man nehme:

1 Becher Creme fraiche
1 Becher Creme fraiche Kräuter
1 Glas Miracel Whip
Knoblauch (je nach Belieben

Die Zubereitung:

Die Becher und das Glas werden in Windes Eile geöffnet und in eine nicht zu große Schüssel, eigentlich mehr so eine kleine Schale, entleert. Anschließend werden die Zutaten mit einem Schneebesen per Hand (Finger weg vom elektrischen Mixer) vermengt. Der Knoblauch wird natürlich frisch gerieben oder gepresst und anschließend ebenfalls mit dem Schneebesen untergehoben, naja, oder untergerührt. Denkt jedenfalls bei der Dosierung des Knofi daran, dass es anschließend  den Mitessern nicht alle Körperöffnungen wegbrennt.

Das Fazit:

Es handelt sich um eine ganz leckere Nachbereitung des Originals. Ich kann den Dip wirklich empfehlen. Aber eines habe ich nicht verstanden: Danach war wirklich kein Kuschelalarm, ganze drei Tage lang. Woran das wohl gelegen hat?


Heute:

Flandrischer Apfelkuchen

Mann oder Frau nehme für den Teig, der den Hefeteig ersetzen soll:

300g Mehl (12 gehäufte Esslöffel)
1 Tütchen Backpulver
150g Quark (nicht zu viele Fettprozente)
6 Esslöffel Öl
6 Esslöffel Milch (dünne ohne was drin reicht)
75g Zucker (ich nehme also 4 Esslöffel voll)
12g Vanillinzucker
1 Messerspitzchen Salz
ein wenig Zitronensaft
etwas Butter- Vanille- Backaroma

Die Zubereitung:

Zunächst verrühre ich Mehl und Backpulver und schütte das Ganze durch ein Sieb in die Rührschüssel. Anschließend gebe ich Quark, Milch, Öl, Zucker, Salz, Vanillezucker und Aroma dazu. Die schönen Zutaten werden nun durch meine Veranlassung vom Knethaken in der rotierenden Rührschüssel ordentlich vermengt, so dass ein lecker Teig entsteht. Es darf in begrenztem Maße genascht werden. Na na, nicht so viel! Das Blech belege ich nun mit einem Stück Backpapier. Wenn ich jemanden zum Abwaschen überreden könnte, hätte ich das Blech auch einfetten können, mit guter Butter natürlich. Denn schmecke muss es. Wie dem auch sei, jetzt gebe ich den Teig darauf, verteile und glätte die Teigmasse. An den Rändern ruhig etwas hochziehen. Das Breitmeiern des Teiges geht einfacher mit einer bemehlten Rolle oder einem bemehlten großen Löffel. Trotzdem ist das schon eine kleine Sauerei.

Mann oder Frau nehme für die Creme und den Belag:

350g Quark (mit dem von vorhin ist das eine 500g- Packung)
1 Ei vom Huhn (auf glücklichen Eisprung achten)
2-3 Esslöffel Zucker
12g Vanillinzucker
Zitronensaft

Die Zubereitung:

Den Quark (Rest aus der 500g- Packung) verrühre ich vorsichtig, aber nicht zu vorsichtig, mit dem Rest der Zutaten. Diese pastöse Masse verteile ich nun auf dem Teig. Wir erinnern uns, der liegt auf dem Backpapier oder auf dem direkt buttrig geschmierten Blech.

Mann oder Frau nehme für die Creme :

1 Viertel Liter Milch
1 Becher Sahne oder Schmand (Hauptsache, es macht dick)
100g Butter oder wer spart nehme Margarine (igitt)
50g Zucker
12g Vanillinzucker
1 Prise Salz (an der Ostsee kann man auch eine Brise nehmen)
Zitronensaft (so etwa einen Schwapp)
4 Eier vom Haushuhn (glücklich als Voraussetzung)
1 Tüte Vanillepudding (vielleicht geht auch Stärke, so 40g)

Zubereitung:

Die Zutaten kippe ich in einem Milchtopf zusammen, verrühre und koche das Zeug zu einer Creme. Aber immer an die alte Männerweisheit denken: Wir wollen nichts anbrennen lassen. Also fein umrühren, immer wieder natürlich. Bis Schluss ist.

Nun werfe ich einen heftigen Blick auf mein Blech und schätze, dass ich so ungefähr 3 bis 4 Äpfel wasche, schäle und in schmalen Stücken auflaufähnlich auf den Teig auf dem Blech lege. Wenn ich damit fertig bin und das Stückchen Apfel zu Ende genascht habe, verteile ich die Creme gleichmäßig auf den Apfelscheibschen und streiche alles glatt. Zu guter letzt streue ich Mandelblättchen oben drauf.

Nun ist der Kuchen fast fertig. Den Backofen heize ich mit Heißluft auf 170 Grad vor. Wer Oberhitze und Unterhitze bemüht, sollte auf 190 Grad vorheizen.
Nun wird das Blech im unteren Bereich des Backofens platziert und der Kuchen bäckt ungefähr 45 Minuten.
Die Zeit brauche ich auch, um die Falten aus dem Tafeltuch zu bügeln, das Kaffeeservice zu richten und das Tafelsilber zu putzen. Nun kann der Tisch gedeckt werden.
Wenn der Kuchen aus dem Ofen kommt, ist es Zeit, den Kaffee anzusetzen, während der Kuchen kühlt. Ist der Kuchen fast kalt, so ist auch der Kaffee durchgelaufen und ich kann einen gepflegten Aufschrei durch das Gemäuer schicken mit dem Inhalt, das der Tisch gedeckt ist.

Ich wünsche allen Nachmachern viel Erfolg! Meine Probanten fanden es lecker. Fast wie in Flandern. Wenn das meine Oma wüsste.


Heute:

Schwarz- Weiß- Gebäck

Jeder kennt das Problem, eben noch herrscht idyllischer Friede und plötzlich schellt es an der Haustür. Besuch - oh Schreck!!! Noch auf dem Weg zur Tür streifte mein Blick die Speisekammer, nicht lohnenswert, da leer. Fröhlich lärmend quellen derweil die Gäste in die Behausung. Immer hübsch lächelnd vermittle ich Freude obwegen der gelungenen Überraschung, obwohl im Hinterkopf sich ein Epizentrum der Panik gebildet hat. Gäste, die nichts mitbringen, kommen, weil sie Hunger haben. Was nun???
Dieser Alptraum hat nun ein Ende. Da ich nicht gewillt bin, meinen Gästen Tiefkühlkuchen zu kredenzen, habe ich mich für die ultimative Kampfreserve zur Weihnachtszeit entschieden. Sie heißt Schwarz- Weiß- Gebäck und wird rasch gebacken, während ich mit den Gästen Small- Talk führe.

Mann oder Frau nehme:

1 Packung Mürbeteig für S-W-G aus dem Kühlregal (z.B. Nestle)

Während ein Teil der Gäste die Belle Etage besichtigt und den frisch erstandenen Gaugin bewundert, erzähle ich in der Küche mit anderen über die Mühe des Tages, nehme den Teig aus dem Kühlschrank und öffne dezent die Packung, da der Teig ca. 30 Minuten auf Raumtemperatur temperieren sollte. Der Backofen wurde im Vorbeigehen auf 180 Grad eingeschworen. Die fröhlich lärmende Menge wird mit dem Geschirrtransport in den Speisesalon beschäftigt. Oh ja, das kann dauern und die Zeit ist sehr kurzweilig. Im Salon werden nun die weltbewegenden Dinge ausdiskutiert, bis mir plötzlich und spontan einfällt, dass ich den Kaffee ganz vergessen hätte. In der Küche entrolle ich auf dem Backblech etwas Backpapier, denn für die Butterschmiererei bleibt wirklich keine Zeit. Die Teigstangen werden nun in ca. 8 Millimeter dicke Scheiben geschnitten und wohlverteilt auf dem Blech platziert. Dieses wandert nun aber hurtig in die Backröhre. Jetzt widme ich mich aufwendig dem Kaffe, weil jeden Moment militante Gästinnen mir in die Küche folgen werden, um ihre Hilfe anzubieten. Der Kaffeeduft verzückt bereits und das Gebäck schnuppert buttrig lecker. Das beeindruckt. Nach 10 bis 12 Minuten ist das Gebäck fertig und der Kaffee auch. Flugs das Gebäck 1 Minute ans geöffnete Fenster gestellt und dann auf die Gebäcketagere positioniert.
Ein wunderbarer Nachmittag nimmt seinen Lauf und mit den fast 70 Plätzchen bekomme ich schon eine beachtliche Meute satt. Alle wundern sich, wann ich denn so lecker Plätzchen gebacken habe. Ich wälze mich im Erfolg.

Was ich mache, wenn die gleiche Meute wieder überraschend einrückt, weiß ich noch nicht, aber für den Moment war ich gerettet. Vielleicht gibt es ja auch andere Teigsorten als Rohlinge, denn Kuchen aus der Tiefkühltruhe ist in der Adventszeit doch nicht das Richtige. Und frisch sollten meine Kreationen schon sein.


Heute:

Festlicher Obstsalat

Es war ein Tag im Dezember und allen war klar, die Feiertag stehen vor der Tür. Da ist es besonders wichtig, eine gewisse Vielfalt an Leckereien auf den Tisch zu zaubern. Und so kam es, dass ich die Aufgabe erhielt, für die notwendige Frische auf der abendlichen Festtafel zu sorgen. Erwartet wurde eine unbekannte Menge an Gästen und es war auch nicht bekannt, ob eine Herde Salatblattfanatiker einrückt oder Fans der deftigen Küche sich die Ehre geben. Also muss eine neutrale Komponente her und das kann eigentlich ein Obstsalat am besten sein.

Man(n) nehme:

  • 1 leere Dose von Madeleines aus der Domäne oder eine geeignete Tupperdose mit Deckel

  • 2 Apfelsinen (schön saftig und kernlos)

  • 2 Äpfel (mittelgroß, Boskop oder ähnlich)

  • 2 Stücken Chicoré

  • 1 Dose Ananas in Stücken

  • 1 Dose Pfirsiche

  • 1 Dose Mandarinen

  • 1 Becher Schmand (so 200 g)

  • 12 g Vanillinzucker

  • (1 Banane), Wallnüsse, Rosinen, (Rum- Aroma)

Also um das gleich klar zu stellen, es ist frischer Obstsalat, aber einige Zutaten sollten lieber aus der Dose genommen werden. Die Erfahrung sagt, dass frische Ananas sehr heftige Fruchtsäure hat und es wurden schon Pickel bei den Gästen beobachtet. Pfirsiche sind in unseren Breiten kaum in geeigneter Qualität zu haben. Die Häutchen von den Mandarinen sind oft schwer abzulösen und deshalb empfehle ich die Verwendung von Dosenergänzungsstoffen. Übrigens, wer es mag, kann auch noch eine Banane verwenden, aber die wird noch schneller braun als die Äpfel und Banane neigt dazu, leicht zu schmieren. Also ich lasse sie neuerdings lieber weg.

So, Ihr Leckermäulchen, nun geht es an die Zubereitung. Es ist klar, die Zubereitung muss wegen der Zutaten sehr schnell gehen, Gelassenheit ist also fehl am Platze. Ich sag nur AVANTI!!

Die Apfelsinen werden filetiert, naja, wer zu faul ist, schält sie gründlich und schnippelt die Stückchen noch einmal in der Hälfte durch. Nicht zu klein, sonst kannste das Zeug gleich pürieren. Und ab damit in die Dose. Die Äpfel werden gewaschen, geschält und in kleine Stückchen geschnitten. Und ab damit in die Dose. Der Chicoré wird gewaschen, Spitzchen ab, Stammanschnitt abschneiden. Bitte alle Blätter wegwerfen, die schon ein wenig braun sind. Nur die leckeren weißen gehören in den Salat. So, und nun nicht so lange rum machen, Apfel und Chicoré neigen zum braun werden. Und lass bloß die Finger vom Zitronensaft weg, der verhindert zwar die Braunwerdung, hat hier aber nix zu suchen. Nun die Konservendosen aufgefetzt. Ananas, Pfirsich und Mandarinen jeweils extra abgießen und die abgetropften Früchte in die Dose dazugeben. Der Vanillinzucker ist nun dran. Wer es mag, kann nun noch Nüsse und Rosinen zumengen. Es besteht durchaus auch die Möglichkeit, Rum- Aroma oder einen Schuss echten Schnabus zuzugeben.
Und als Abschluss kommt der Becher Schmand dazu. Es soll bloß keiner auf die abartige Idee kommen, den Schmand durch Joghurt zu ersetzen. Joghurt lässt das Obst zu sehr wässern. Und außerdem ist der Schmand als Geschmacksträger notwendig. Also, die weiße Pampe wird etwas mit dem großen Löffel breitgemeiert. Nun den Deckel der Dose fest schließen und die Dose in allen Richtungen kräftig schütteln. Nach sehr kurzer Zeit verteilt sich der Schmand sehr homogen und bindet den Obstsalat gleichmäßig.

Wer nun kostet, darf nicht zu viel erwarten. Der Salat kann noch etwas zu trocken wirken und das Aroma aus Zutaten und Obst entfaltet sich nach zirka 2 Stunden im Kühlschrank. Dann ist der festliche Obstsalat servierfertig und hat die richtige Konsistenz.

Aber Achtung. Sollte der Salat bis in den nächsten Tag überdauern, so wird sich eine Braunfärbung einstellen, die nicht gerade appetitlich aussieht. Der Geschmack ist am dritten Tag dahin, weil der Chicoré seine Bitterstoffe ungezügelt rauslässt. Also, ein bisschen auf die Menge in Relation zur Esseranzahl achten. Apropos Relation: die 1 zu n Beziehung ist hier ungeeignet, weil 1 Löffel Obstsalat auf n Gäste zu wenig ist. Die 1 : 1 Beziehung ist auch nicht so gut, weil bei einem Löffel Obstsalat auf 1 Besucher die anderen Besucher zu kurz kommen. Die m : n Beziehung scheint ideal zu sein, ist aber im Widerspruch zu den Salatnormalformen. Also seht zu, wie Ihr Eure Entitäten in den Griff bekommt.

Guten Appetit!

PS: Der Saft von den Dosenfrüchten lässt sich ideal mit Milch zu wunderbaren Shakes aufschäumen. Es ist aber ein Mixer mit sehr hohen Drehzahlen für einen kurzen Moment nötig. Der Magic Bullet und seine deutschen Plagiate haben sich bestens bewährt.

 

 

 

schule.balla.de/bw01/ aktualisiert am 15.10.2008 balla